Sonntag, 29. April 2012

Auf der Suche nach dem Nikolaiviertel


Das verlängerte Wochenende – mit Brückentag zum Ersten Mai – lockt wieder viele, viele Besucher ins Nikolaiviertel. Es hat sich herumgesprochen, dass man hier kein eigenes Auto braucht, zumal das Viertel rund um die Nikolaikirche ohnehin als Fußgängerzone markiert ist. Auch wenn die öffentlichen Verkehrsmittel zurzeit eher negative Schlagzeilen machen, so sind die Busse der BVG (TXL, 100 und 200) die beliebtesten.

Der Internet affine Besucher schaut sich seine Route ohnehin bei Google Maps vorher an und druckt sie aus. Zumal er gehört hat, dass  durch die ständigen Baustellen im Zentrum die Reiseführer keine zuverlässigen Informationen mehr geben.

So gedacht, so gemacht. Von A nach B. Hier das Ergebnis. Google Screenshot vom 29. April 2012.

Haltestelle: „Am Lustgarten“, direkt an der Humboldt-Box. Man schaut sich um, kramt die Karte raus und sucht. Sucht nach einem Hinweis, einem Wegweiser zur Wiege Berlins.


Die Türme der Nikolaikirche ragen deutlich in den Himmel. „Wo geht es hier ins Nikolaiviertel?“ Auch ich schaue mich um und will mit meiner Kamera dokumentieren, auf welchen Irrweg mich das offizielle Leitsystem schickt. Denn eines ist mir klar: So schnell wie Baustellen die Wege verstellen, so zäh folgen Beschilderung und Hinweise auf Umwege und Umleitungen.



Auf dem Schild steht:
Î Nikolaiviertel 400 m
<--- DDR Museum
<--- Museumsinsel
Zum Nikolaiviertel immer geradeaus,
den Schlossplatz entlang.
Dort wo die Bäume stehen
beginnt der Park,
das Marx-Engels-Forum.
Über die Spreebrücke, dann nach rechts.
So steht es auch auf der Karte.




Und hier finden wir erneut ein Schild, gleich hinter der Brücke. Rechts die Spree, zwischen den Bäumen das bei den ausländischen Touristen beliebteste Denkmal - Marx + Engels in Bonze.


Verstellter Weg entlang der Spree. Unklare Umleitung für Fußgänger. 


Am Bauzaun entlang. Nutzlose Hinweise hinter der Draht.

Pressspanplatten, klare Abgrenzung. Hier geht es nicht weiter.


Also zurück zu Marx und Engels. *Grübel*Grübel* Wohin jetzt?










Sie befinden sich hier.


Wo ist hier?
Finally we found it. The famous Nikolaiviertel. "Berlins guter Kern".

Aus den 400 m im ersten Versuch muss der Be-Sucher nun fast 1000 m laufen.
Nachtrag: Schauen Sie noch einmal auf die Google Map. Die Rathausbrücke gibt es auf der Karte nicht mehr. Daran wird nämlich schon so lange gebaut, dass die Kartenzeichner die Brücke einfach rausgenommen haben.  Ob das so richtig ist? Und wann wird dieser Weg für den Verkehr wieder freigegeben?

1 Kommentar:

  1. Zeige mir eine Städtische oder Staatliche Tiefbaustelle (um nur ein Beispiel zu nennen) und ich zeige dir jede Menge Sackjeseecher, von Ausnahmen abgesehen. Für den Kölche ist der Begriff "Sackjeseech" die universale Superbeschimpfung für alles und jedes. Dabei muss man viel Schmackes (Wucht) in die Aussprache legen: kurzes, prägnantes "Sack", dann genussvoll in die Länge gezogenes Jeseeeeech!". Die alten Kölchen Sprüche gelten bei Baustellen (s.h. oben) immer: "Wat de och mähs, wat de och dähs, du bess e Sackjeseech!" Oder "Un ding Kinderer, dat sin auch Sackgeseechteren!".

    Natürlich ist diese Baustelle und deren Umleitung eine Schande für die Stadtverwaltung, den Senat und all die Blödmänner die hier herumpfuschen. Die Prügelstrafe für Kinder und Jugendliche wurde ein Glück abgeschafft. Nun braucht der mündige Bürger ein Ventil um all diese Politische Scheiße auszuhalten "Einführung der öffentlichen Prügelstrafe für Baustellenversündiger. Das hat mit der Charia nix zu tun....

    Aber schöne Bilder hast du gemacht (hohe Qualität mit 1 TB Pixel und diese endlose Pappendeckelwand, einfach Klasse. Musst du dir deine Fotos billig als Plakate drucken lassen und dann auf die Wand als Serie pappen. Die Erklärungen bitte in Englisch, Französisch, Japanisch, Russisch und Polnisch. Spanisch, Portugiesisch und Griechisch
    kannst du dir sparen, die sind alle pleite.

    Hast du wirklich schön gemacht.

    Gute Nacht, Grüße aus Kölle vom Zeichenknecht

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