Samstag, 25. August 2012

Historiale I


Das liebenswürdige Lächeln gilt dem Fotografen
Das Nikolaiviertel erlebt heute einen Ansturm. Die HISTORIALE 2012 lockt zum 775sten Jubiläum Menschen aus Nah und Fern  in die Gassen. Das Sommerwetter verwöhnt die Besucher.

Wer einmal um die Kirche läuft, der kommt kaum voran. Hier wird gedrängelt.
Und gelegentlich schnauzen auch Männer in Uniformen die Leute an. Sie bilden sich ein, ihnen gehöre das Fest. Männer in Uniformen aus allen Perioden deutscher Militärgeschichte. Eigentlich sollte in diesem Jahr Friedrich der Große im Mittepunkt stehen. Doch das ist wohl nur ein Vorwand für einige Militaristen, die hier endlich meinen, ihre Uniformen aus den Spinden holen zu können. Ernsthaft: Warum laufen Männer in Uniformen durchs Viertel, die sie noch vor 25 Jahren als Soldaten der Volksarmee trugen? Oder sind es sogar Nazi-Uniformen?
Die Frage muss sich der Organisator stellen lassen. Die Historiale ist KEIN Militaristen-Treffen!
Würde ich die Fotos hier zeigen, wären die Herren (sogar mit modernen Stahlhelmen) wahrscheinlich gebauchpinselt. Eigentlich sollte man sie totschweigen. Zumindest nicht zeigen, wie sie in ihrem Wichs posieren.
Welche Augenweide sind da doch die Frauen - ohne Uniformen.

HISTORIALE - Besucherandrang am Samstag



5 Kommentare:

  1. Militaristen auf der Historiale 2012 ?

    Der obenstehende Artikel bedient leider die so oft verbreiteten Klischees und das ideologisierte Schablonendenken beim Umgang mit unserer Geschichte. Militär und sogenannter „Militarismus“ – der übrigens in allen Ländern neben seinen negativen Kehrseiten durchaus positive Aspekte in der Geschichte zutage gebracht hat – gehören nun einmal auch zu unserer Vergangenheit: Militär war Teil des Alltagslebens, der Politik und Kultur. Warum also im Gesamtbild der 775-Jahrveranstaltung Berlins diese Aspekte ausblenden? Ich dachte, die Zeiten wären vorbei, in denen wir uns unser Geschichtsbild radikal und einseitig zurechtgestutzt haben. Liegt es am eklatanten Bildungsrückgang nach PISA-Norm oder an der allgemeinen Volksverdummung, dass heutige Menschen schon Uniformen aus ihrer eigenen Geschichte nicht mehr korrekt einordnen vermögen? Ich habe auf der diesjährigen Historiale jedenfalls weder NVA- noch Nazi-Uniformen gesichtet. Gefallen haben mir aber die Militärdarsteller im wilhelminischen „Bunten Rock“ mit Pickelhaube und auch die 20er-Jahre Reichswehr-Darsteller der Weimarer Republik (die übrigens der erste republikanisch parlamentarisch-demokratische Staat auf deutschem Boden war). Aufgeschlossenes und interessiertes Nachfragen ist das beste Mittel, um Bildungsnotstände zu beseitigen – und dazu hatte man auf der Historiale jedenfalls jede Menge Gelegenheit. Ich hoffe, dass viele die Chance, mit den Darstellern ins Gespräch zu kommen, genutzt haben.

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    1. Aber Hallo, ich habe die NVA-Uniform gesehen. Und die anderen Herren mit Stahlhelmen auch.
      Wie lautete doch das Historiale-Motto? Uniformträger aller Länder vereinigt euch! Können wir doch mal für 2013 vorschlagen.

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    2. Die Herren mit den Stahlhelmen auf der diesjährigen Historiale waren übrigens die im oberen Kommentar bezeichneten Reichswehrdarsteller. Sie trugen die Uniformen der deutschen Reichswehr vom Ende der 1920er-Jahre. Die NVA hatte sich später bei ihren Uniformen bezüglich Form, Schnitt und Farbe sehr stark an der Reichswehruniform orientiert. Vielleicht liegen ja hier die Verwechslungen mit der NVA durch das Publikum der Historiale begründet.

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  2. Schade, dass hier leider nicht alle eingesandten Blog-Einträge veröffentlicht werden. Ist es eine ganz individuell-persönliche Filterung oder doch schon ein Indiz für die Meinungs-Zensur in unserem Land?

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    1. Nun mal ganz cool. Ganz schön aggressiv, der Herr, die Dame Anonym. Kann er/sie sich vorstellen, dass man nicht den ganzen Tag im Internet darauf lauert, dass jemand Kommentare beantwortet?

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