Donnerstag, 12. Februar 2015

Leichenschau öffnet

Am Aschermittwoch öffnet die Leichenschau

.... zitiert das Abendblatt (Mitte) am 14.2.2015 das neueste Urteil zum Thema Körperwelten am Fuße des Fernsehturms.

 
Drei Tage vor dem Urteil hatte ich mir bei meinem Rundgang über den Alex Gedanken gemacht, als ich sah wie Gunther von Hagen bereits Tatsachen schaffte.
Am Ende des Treppenaufgangs unter dem Fernsehturm markieren große Buchstaben den Eingang zur Ausstellung  „Körperwelten“. Auch auf der anderen Seite, neben der Spielbank,  formen Pappbuchstaben das Wort „Körperwelten“ an der Fassade. Der geklebte Eindruck lässt die Vermutung zu, dass hier noch zögerlich darauf hingewiesen wird, man wolle Fakten schaffen. Man wolle den Platz besetzen, der dann später mit üppiger Leuchtschrift ausgetauscht wird. Ein verzweifelter Versuch des Unternehmens, die umstrittene – vor Gericht anhängige – Eröffnung durchzusetzen.
Die großen Schaufensterscheiben sind noch von innen verhängt. Ein Blick ins Innere ist nicht möglich. Wie weit schreitet der Aufbau  voran? Sind die plastinierten Körper schon in den Räumen angekommen? Menschen wie Tiere? Wenn ich durch die geschlossene Eingangstür genau hinschaue, dann erkenne ich durch einen Spalt das typische Skelet eines aufrecht stehenden Menschen,  so wie es in jeder Anatomiesammlung der Charité zu sehen ist. Nur weiße Knochen, ohne Muskelfasern und Hautreste. Ein Gerippe eben, das ich als Gruselpuppe zu Halloween verschenken kann.
Es wird spannend, wer sich am Ende durchsetzen wird in diesem Rechtstreit. Ich hätte da einen Kompromissvorschlag: Die Ausstellung zeigt keine menschlichen Leichen, sondern nur präparierte Tierkörper. Davon gibt’s reichlich. Vom afrikanischen Gorilla bis zum arabischen Reitpferd, vom deutschen Hausschwein bis zur Schweizer Bergziege.  Als Ergänzung zu dem Gruselkabinett Dungeon eine Straße weiter, auch im Schatten des Fernsehturms.


Zitat - Autor: Ulf TeicherT

Dr. Christian Hanke, seines Zeichens Bezirksbürgermeister
von Mitte, ist so ziemlich das
Gegenteil seines Partei- und Noch-Neuköllner
Amtskollegen Heinz Buschkowsky. Hanke
regiert eher leise und agiert mit feiner Klinge
denn mit dem Schwert, wenn es darum geht,
Probleme zu lösen. Schon deshalb verwundert
es den neutralen Beobachter, dass sich
der SPD-Politiker mit derartiger Vehemenz
für die Verhinderung der Körperwelten am
Fuße des Fernsehturm engagiert. Auch wenn
er damit jetzt schon zum zweiten Mal vor
Gericht unterlegen ist.
Kein Verstoß.
Am Dienstag der zurückliegenden
Woche hat das Verwaltungsgericht Berlin
in einem Eilverfahren entschieden, dass das
Körperwelten-Museum des Leichenpräparators
Gunther von Hagens am 18. Februar
eröffnen darf. Ein neuerlicher Rückschlag
für das Bezirksamt um Dr. Christian Hanke.
Das hatte schon in seiner ersten Klage vorm
Verwaltungsgericht argumentiert, dass die
Zurschaustellung von präparierten Leichen
und Leichenteilen gegen das Berliner Bestattungsgesetz
verstoßen würde. Nachdem ihm
das Gericht mit dieser Argumentation nicht
folgen wollte, hatte der Bezirk die Eröffnung
untersagt und bei Zuwiderhandlung mit einem
Zwangsgeld von 10.000 Euro gedroht. Dagegen
klagte nun wiederum von Hagens. Und bekam
Recht. Für einen Verstoß gegen das Berliner
Bestattungsgesetz, wie er von der Behörde geltend
gemacht werde, sei nach wie vor nichts
ersichtlich, heißt es in der Begründung der 21.
Kammer des Verwaltungsgerichtes. Das Körperweltenmuseum,
so die Richter, bräuchte
keine Genehmigung des Bezirksamtes, um
seine Einrichtung wie vorgesehen zu öffnen.
Viele Nutzungen.
„Nach diesen zwei eindeutigen
Urteilen zu unseren Gunsten hoffe ich sehr,
dass der Bezirksbürgermeister Dr. Hanke nun
endlich die geltende Rechtslage akzeptiert“,
erklärte Ausstellungskuratorin Angelina
Whalley nach Bekanntwerden des Gerichtsbeschlusses.
In selbe Kerbe schlug bereits der
Regierende Bürgermeister, Michael Müller
(SPD), der Ende Januar im Abgeordnetenhaus
das Vorgehen des Bezirks kritisierte. Zwar
verwies er auf die Verantwortung von Hanke
in dieser Sache, sagte jedoch, dass er es nicht
ganz nachvollziehen könne. Auch aus stadtentwicklungspolitischer
Sicht mochte sich Müller
nicht gegen die Körperwelten-Ausstellung
aussprechen. Es sei eine von vielen Nutzungen,
die am Alexanderplatz möglich seien. Wer
angesichts dessen mit einem Einlenken von Dr.
Christian Hanke rechnete, hat sich getäuscht.
In Erwartung des für ihn negativ ausgehenden
Urteils der Berliner Verwaltungsrichter hatte
er im Vorfeld bereits angekündigt, in diesem
Falle das Oberverwaltungsgericht Berlin-
Brandenburg zu bemühen.

Mittwoch, 11. Februar 2015

Olympia Bewerbung Berlin

"Wir wollen die Spiele"
.... mit solchen Plakaten?

 
 
“Wir wollen die Spiele.“  Wir? Ich? Wenn mit politischen Motiven, wie dem Ende der DDR und dem Fall der Mauer, für Olympia in Berlin geworben wird, dann müssen sich die Verantwortlichen nicht wundern, dass jedem Kritiker sofort auch 1936  aufstößt. Die Olympischen Spiele der Neuzeit haben längst die politische Unschuld verloren. Nun haben sich Karikaturisten und Satiriker in der Hauptstadt gemeldet. Die Reaktion zeigt, wie  junge Rechtsreferendare im Senat,  ohne Gespür für die Geschichte dieser Stadt,  verdrängen, vergessen machen wollen. Schon am Anfang hätten die Politiker damit rechnen und eine Strategie gegen die Gleichsetzung entwickeln müssen. Mit der plakativen Instrumentalisierung des Mauerfalls erreicht man genau diese Empfindlichkeiten beim Betrachter. Das Plakat hängt/hing an einer BVG-Haltestelle im Nikolaiviertel. Ein Freund schreibt mir als ich ihm das Foto zeige: "Der Mauerfall - ein Spiel?"



Dienstag, 10. Februar 2015

Olympiade heißt jetzt Spiele

"Wir wollen die SPIELE" - Wer sind wir?
Mit großem Aufwand wirbt der Berliner Senat für mehr Akzeptanz bei den Bewohnern. Ob das gut geht? Der Fernsehturm muss mal wieder als Werbeträger herhalten.

Wir wollen spielen ...

 
Mit welcher Stadt wird Deutschland ins Rennen gehen? Hamburg oder Berlin - 2024 oder 2028 – und dann gegen Rom und Boston. Die Hauptstadt Katars, Doha, bewirbt sich ebenfalls. Na, ob Berlin gegen das Geld am Golf eine Chance hat? Vielleicht sollten wir doch lieber Berlins Schulen sanieren?


Zur Fußball-WM wurde der FS-Turm  beklebt.

RÜCKBLICK ins Jahr 2006