Donnerstag, 30. Juli 2015

Summertime

Stimmung, nur mal ein wenig Stimmung

Montag, 27. Juli 2015

Strahler auf die Nikolaikirche

Licht an! Die Strahler (diesmal sind es zwei) erleuchten die Fassade der Kirche wieder. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit Vermarktern des Viertels, die da klagen, dass die Beleuchtung nicht gerade billig sei. Konnte allerdings nicht erfahren, wer die Stromkosten zahlt. Ich habe da einen Sparvorschlag: Das Licht kann ab 1 Uhr in der Nacht ausgeschaltet werden. So wie der Fernsehturm und das Rathaus und das Stadthaus auch abgeschaltet werden. Das würde nicht nur Geld sparen, sondern wäre auch umweltfreundlich. Ganz zu schweigen vom einhelligen Dank der Bewohner in den Häusern in der unmittelbaren Nachbarschaft, denn noch ist das Nikolaiviertel in der Nacht ein Wohnviertel.

Dienstag, 21. Juli 2015

Gesperrt für LKW

Jetzt ist es offenbar soweit. Das 30t-Schild verspricht ein Umdenken. Dürfen die großen, schweren Dreiachser nicht mehr durch das Viertel fahren? Oder ist das nur ein Bauschild, das hier abgestellt wurde. Verkehrsschilder an beiden Einfahrten zum Nikolaiviertel sind eindeutig, nur hält sich kein Fahrer dran. Aushilfsfahrer auf den großen LKW irren durch die Fußgängerzone und übersehen immer wieder die alten Laternen. Im Augenblick ist wieder eine platt gefahren. Wir warten auf den Ersatz.

 
 



Austausch eines Masten, an dem die Strahler für die Kirchenbeleuchtung montiert waren. Mal sehen, wann es weitergeht. Im Moment liegt die Kirche spät abends im Dunkeln. Wenn die Touristen sich aus dem Viertel zurückziehen, dann ist es noch hell. Eine "Maßnahme" wohl überlegt für die Ferien?
Laue Sommernacht rund um die Nikolaikirche

Samstag, 18. Juli 2015

Staatsoper gleich nebenan

Nur ein Stückchen weiter wird die neue Mitte beschworen. Wenn die Staatsoper dann fertig wird, das Schloss ebenso, dann wird das Nikolaiviertel eine neuerliche Aufwertung erfahren .... sagt der Senator für Bau- und Wohnungswesen.

Richtfest ohne großen Glanz
Richtfest ohne großen Glanz                 Staatsoper: Kein Ruhmesblatt in Berlins Baugeschichte

Ein Foto mit Symbolcharakter. Denn diese Stühle hätten leer bleiben müssen angesichts des Debakels, das die Sanierung der Staatsoper Unter den Linden inzwischen darstellt. Aber wer gedacht hat, dass sich zum Richtfest Demut einstellt unter den politisch Verantwortlichen, der sah sich getäuscht. Die Plätze wurden eingenommen, wohl auch um all jene zu ehren, die die Kostenexplosion und die Bauverzögerung nun wirklich nicht zu verantworten haben: die Bauarbeiter, Ingenieure und Architekten, die sich mit den Folgen einer Planung herumschlagen müssen, die als solche eigentlich nicht zu bezeichnen ist.

Saurer Direktor

Bei inzwischen vier Jahren Verzug und Kosten von mittlerweile 389 Millionen Euro, von denen das Land Berlin 189 Millionen zu tragen hat, hätte es eigentlich keinen Grund gegeben, mal so ordentlich zu feiern. Das dachte sich wohl auch Generalmusikdirektor Daniel Barenboim, dessen sein Fehlen mit Konzertverpflichtungen begründet wurde. Dass er ob des Schlamassels ziemlich sauer ist, ist allerdings kein Geheimnis. Dabei war er es, der mit seinem Wunsch nach Akustik auf Weltniveau das Anheben der Decke über dem Zuschauerraum von immerhin vier Metern erzwang. Einer von vielen Gründen, dass die geplanten 235 Millionen Euro Umbaukosten relativ schnell ins Reich der Märchen verbannt wurden.
Die Helden vom Bau
Die Helden vom Bau

Keine Garantie

Seinen Frieden mit dem Haus, das er seit seinem Amtsantritt noch keinen einzigen Tag in voller Funktion erlebt hat, scheint offensichtlich Intendant Jürgen Flimm gemacht zu haben. Und nicht nur damit. Wie sehr er Senatsbaudirektorin Regula Lüscher bei der Begrüßung herzte, das deutete schon auf eine innige Beziehung hin. Auch wenn Flimm in einem launigen Gedichtlein beklagte, dass er sein Los im nunmehr siebten Jahr nicht länger tragen mag und sich wünschte, dass in „goldenen Oktobertagen“ der Einzug gewagt werden solle. Freilich ließ er das Jahr weg, denn inzwischen spricht Frau Lüscher vom Oktober 2017 als Einzugstermin. Auf diesen aber wird sie wohl genau so wenig eine Garantie abgeben wie auf die endgültigen Baukosten. Wie auch bei einem Bau, der „immer wieder neue Überraschungen“ bereit hielt, wie Bausenator Andreas Geisel in schönster Untertreibung formulierte.

Weiteres Versprechen

Dass sich alle Beteiligten – bis auf die Bauarbeiter – demnächst in einem Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses wiedertreffen werden, tat der Feierlaune allerdings keinen Abbruch. Im Gegenteil: Senator Geisel versprach, dass die Staatsoper bei Fertigstellung fit für die nächsten 100 Jahre sei. Das zumindest ist zu hoffen, denn solch‘ ein Richtfest wünscht sich wohl keiner mehr …
Ulf Teichert / Bilder: Fritz Zimmermann
http://www.abendblatt-berlin.de/2015/07/16/richtfest-ohne-grossen-glanz/

Montag, 6. Juli 2015

Blitze

Das angekündigte Unwetter nach der GROßEN Hitze schickt nur ein paar Blitze über das Nikolaiviertel

Viele Blitze wenig Donner

Kein echter Treffer, aber auch ganz gut getroffen

Kiez oder Kiez

Im Berliner Tagesspiegel steht ...

Eine Insel mit zwei Türmen  Von Bodo Straub
05.07.2015 21:12 Uhr

Gewitter ueber der Kirche
Gleich hinter dem Alexanderplatz liegt einer der ruhigsten Orte Berlins ­ das Nikolaiviertel. Ein Erfahrungsbericht.
Still ist es hier. Und das am Samstagabend, kurz nach elf. Alle paar Minuten holpert ein Taxi im Schritttempo über das Kopfsteinpflaster, ein Kellner klappt die Werbetafel eines
Restaurants zusammen, sonst ist es ruhig. Die Türme der Nikolaikirche ragen in den
Nachthimmel; direkt dahinter und doch aus einer ganz anderen Welt linsen Rotes Rathaus und Fernsehturm über die Dächer des Nikolaiviertels. Wären sie nicht da, man käme nie auf die Idee, mitten in Berlin zu sein.
Denn ein Kiez ist es nicht. Wo in einem Kiez der Späti wäre, lockt hier ein Erzgebirgischer
Weihnachtsmarkt – 365 Tage im Jahr. Wo sonst die Eckkneipe vor sich hin ranzt, sind
hier Restaurants mit viersprachigen Speisekarten. Wo sonst ein Wettbüro mit dubiosen
Hinterzimmern lockt, ist hier die „Puppenstube im Nikolaiviertel“. Genau genommen ist
das ganze Viertel eine Puppenstube.
Dreieinhalb Straßen groß ist dieser Teil Berlins, einer der ältesten der Stadt. Eine Insel,
sagen die einen; ein Museum, die anderen. Eine Museumsinsel direkt gegenüber der
Museumsinsel gewissermaßen. Immer wieder bleiben Touristen an den Klingelschildern
der Häuser stehen und studieren sie aufmerksam. Bis sie erkennen: Hier kann man
offenbar wohnen, die verzierten Plattenbauten sind nicht nur Fassade. Vielleicht suchen
sie auch nach irgendeinem berühmten Namen, wo doch hier alles wie geleckt aussieht.
Eine Klingel studieren sie länger, weil so viele Namen draufstehen. Das liegt daran, dass
sich dahinter eine WG verbirgt. Meine WG.
Im Sommer ist es wie Urlaub
Ich wohne hier seit einem halben Jahr. Ich bin hergezogen, weil ich dringend ein Zimmer
brauchte, weil die Lage top, die WG nett, der Preis okay ist. Eigentlich sind wir eine ganz
normale Wohngemeinschaft, meine Mitbewohner und ich, in einem ganz normalen
Plattenbau, der von außen eben etwas aufgehübscht wurde. Von meinem Zimmer aus sehe
ich die Spitze des Berliner Doms. Aber als mich zum ersten Mal eine Freundin besuchen
kam, rief sie halb erschrocken, halb amüsiert an: „Bodo, ich hab mich verlaufen –
irgendwie bin ich nicht mehr in Berlin!“
Auch in den Häusern ist vermutlich wenig Berlin. Zumindest stammen weder meine
Mitbewohner noch ich aus der Stadt. Vielleicht ist die Idee, hierher zu ziehen, für viele
Berliner auch absurd; jedenfalls bewerben sie sich nicht, wenn wir ein Zimmer frei haben.
Auch der rheinische Akzent von Frau B., die im Stock unter uns wohnt, ist unüberhörbar.
Seit 15 Jahren lebt sie schon hier, also über die Hälfte der 28 Jahre, seit Erich Honecker
das Viertel nach der Renovierung 1987 wiedereröffnet hatte. Aber für sie steht fest: „Das
Nikolaiviertel ist top zum Wohnen – es ist wie ein Dorf!“ Im Sommer fühle sie sich wie im
Urlaub, inmitten der Straßenfeste, die dann stattfinden, unter all den bummelnden
Touristen.
Wer es eilig hat, erntet böse Blicke
Und bummelnde Touristen gibt es viele, das ganze Jahr über, auch wenn sich manche der
Ladenbesitzer beklagen, dass es weniger geworden seien aufgrund der Baustelle für die
U5. Schnell geht es außerhalb zu, auf der Spandauer Straße oder dem Mühlendamm, die
das Viertel umrahmen; im Nikolaiviertel wird geschlendert, das gilt für alle, und wer es
eilig hat, erntet böse Blicke oder wird einfach ignoriert.
Manchmal frage ich mich auch, auf wie vielen Urlaubsbildern ich wohl schon drauf bin,
wenn die Menschen vor der Statue des heiligen Georg in die Kamera grinsen, während ich
im Hintergrund meine Einkäufe nach Hause trage. Einmal, als ich meine Haustür
aufschloss, kam noch ein Mann hinterher: „I just want to see what the inside looks like.“
Aber die Tatsache, dass es auch im Juli einfacher ist, eine erzgebirgische
Weihnachtspyramide zu kaufen als eine Packung Milch, hat auch unwiderstehlichen
Charme.
Frau B. meint übrigens, das Nikolaiviertel sei sehr wohl ein Kiez – neuerdings gebe es ja
sogar einen Markt. Das stimmt: mittwochs von 9 bis 15 Uhr. Also nichts für Berufstätige.
Schade.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/nikolaiviertel-in-berlin-eine-insel-mit-zwei-tuermen/12010934.html