Mittwoch, 20. Juli 2016

Vorsätzliche Beschädigung

Was ist da denn passiert?
Ich war entsetzt, als ich heute in der Frühe aus dem Fenster schaute.

http://nikolaiviertel-aktuell.blogspot.de/2013/12/restauriert-zuruck.html

Menschen, die dieses Viertel besuchen mögen das Schöne, suchen Geschichte. Und andere besuchen das Viertel, um sich besaufen, die Sau raus zulassen. Berlin ist 24 Stunden geöffnet, so die offizielle Berlinwerbung.
Für all den Dreck, den Schabernack, bis hin zum „Vandalismus“, die einige Touristen den Bewohnern hinterlassen, machen die Versteher den Alkohol verantwortlich. Doch diese beliebte Ausrede für den angerichteten Schaden greift ins Leere. Nicht der Alkohol hievt einen Einkaufswagen in die Höhe, sondern Menschen. Alkohol enthemmt, das wissen wir, aber welche Veranlagungen dieser Menschen kommen da zum Ausbruch? Grobheit, Aggressivität, Wut, das Schöne und die Kunst verachtend. Beifall heischend, wenn sie etwas zerstören, was andere bewahren.



Himmlische Ruhe in der Fußgängerzone. Wie kommt's? Keine Autofahrer, keine Motorradfahrer, einfach mal Ruhe. Ein Mitarbeiter vom Ordnungsamt wurde gesehen!

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Dienstag, 19. Juli 2016

Knoblauchhaus

... im Gespräch. Da wird sich etwas tun - nach der Wahl im September 2016 in Berlin.

 
 
( Zitat aus dem Heft Zukunftsstrategie für das Stadtmuseum Berlin )
Das Knoblauchhaus kann ein lebendiges Museum werden. Denn über die eher kontemplative Aneignung des biedermeierlichen Wohntrakts hinaus wird die Besucherpartizipation befördert, um besonders Familien und Studierende mit attraktiven Angeboten an das Haus zu binden. Zielgruppen sind Tourist'innen und (junge) Berliner'innen, idealerweise Besucher‘innen des Humboldt Forums. Eigene Forschungsprojekte sollen das wissenschaftliche Profil des Hauses stärken.
Produkte Künftig soll der Bereich der rekonstruierten Wohnräume stärker als bisher von der einleitenden, informativen Ausstellung separiert werden. Der Einrichtungsstil Biedermeier wird damit als konstituierendes Element der bürgerlichen Lebenskultur deutlicher erfahrbar. Zur Profilschärfung der Interieurs trägt die kritische Hinterfragung unserer heutigen Biedermeier-Vorstellungen bei: Kompetent vorgetragene Eingriffe zeigen, dass die damalige Zeit vielfältigen Lebensentwürfen, einer avantgardistischen Ästhetik und konträren politischen Anschauungen durchaus Raum ließ - Konservatismus und Moderne schlossen sich keineswegs aus.
Die Ausstellungsräume mit informativem Charakter bedürfen dagegen einer grundsätzlichen Überarbeitung, inhaltlich wie gestalterisch. Hier gilt es den Bogen zu spannen vom konkreten Beispiel der früheren Eigentümerfamilie Knoblauch zur urbanen Entwicklung der Stadt Berlin - ausgehend von den Innovationen jener Zeit und zielend auf die Darstellung eines aktiven Bürgerengagements, das in der Industrialisierung und im Status der Weltstadt kulminiert.
Zur Attraktivitätssteigerung tragen künftig Spitzenwerke der bildenden Kunst aus den Sammlungen des Stadtmuseums Berlin bei, darunter Skulpturen der Bildhauer Johann Heinrich Dannecker, Johann Gottfried Schadow und Christian Daniel Rauch.

Noch offen ist die Nutzung der Erdgeschossräume. Möglich ist die Einrichtung als Veranstaltungsort. Dies käme der Intention eines lebendigen Museums entgegen. Auch ein Teil der Ausstellung könnte hier untergebracht werden. Das Haus muss sich weiter nach außen öffnen.

Für das Wahrnehmen der Angebote im Knoblauchhaus wird zukünftig ein bescheidender Eintrittspreis erbeten.


Freitag, 15. Juli 2016

Spreeufer-Weg geöffnet

Die Überwachungskamera bringt es an den Tag: Der Uferweg entlang der Spree unterhalb der östlichen Schlossfassade ist erneut begehbar.

http://cam05.berlinerschloss-webcam.de/

Vom Lustgarten, vom Dom her, ist das Nikolaiviertel wieder ohne große Umwege zu erreichen.


Am 14. Juli , gegen 11 Uhr, fuhren die Handwerker vor und entfernten die Absperrgitter.

Samstag, 9. Juli 2016

Ersatz



 
Nicht immer nur meckern, hin und wieder auch mal loben. Vattenfall Licht hat schnell reagiert, wirklich schnell (verglichen mit zähen und lang andauernden Reaktionen in den anderen Fällen). Die Laterne in der Poststraße ist wieder da. Der fehlende Leuchtkörperaufsatz in der Propststraße montiert und viele gelbe Glühlampen ausgetauscht. Bürgersteige und Straßen im Nikolaiviertel  sind wieder hell beleuchtet. Geht doch!



 

Samstag, 2. Juli 2016

Richtfest Parochialkirche


 Der frühere Unternehmer Hans Wall ist deutlich gerührt, wenn er sich bei den Spendern bedankt. Als Initiator und treibende Kraft beim Wiederaufbau des Kirchturms – vor allem der einmaligen Singuhr – redet Wall in der überfüllten Parochialkirche. Sein Credo: In Berlin würde vieles beim Wiederaufbau der Altstadt schneller gehen, wenn sich mehr Einwohner und Bürger engagieren würden. Damit meint er die Mitgliedschaft in dem Verein „Denk mal an Berlin“. Sein hoch gestecktes Ziel, die Zahl der Mitglieder von heute 350 auf 1000 zu erhöhen. Dann, so Wall, könnte man das historische Zentrum – das Klosterviertel - bald wieder herstellen. Die Turmspitze der Parochialkirche ist als neues Wahrzeichen weithin sichtbar. Der leuchtende Turm aus Kupfer mit goldenem Sonnenkranz hat eine eigene Strahlkraft. Diese verändert (vielleicht) kleinkariertes Denken gewisser Denkmalschützer und Stadtplanerinnen, die meinen, man könne die vom Krieg gerissenen Lücken mit moderner Ästhetik kaschieren.



Walls Dank wurde immer wieder vom Applaus der vielen Zuhörer bekräftigt. Doch richtig tosenden Beifall gab es, als er die Handwerker lobte. Erst ihre fachliche Kompetenz ermöglichte dieses Experiment, nämlich den Turm nach dem alten Vorbild zu schaffen. Und – bei einem Richtfest besonders zu erwähnen – ohne Unfall. Ein Richtfest, so wie es sich Bauherrn und Bauunternehmer wünschen. Symbolisch wurde die Richtkrone etwa 5 Meter am Gerüst in die Höhe gezogen, denn der riesige Kran, der die Höhe von 65 Metern noch geschafft hätte, liegt längst demontiert in der Parochialstraße.


 
Parochialkirche - Wiederaufbau des Turmes
Kluge, fundierte Ergänzungen  findet der interessierte Leser hier ...
 
Die restlichen Bauarbeiten finden in etwa vier Wochen ihren Abschluss. Dann sollen auch die 52 Glocken der Singuhr zum ersten Mal öffentlich erklingen.