Das Berliner Themenjahr 2013 „Zerstörte Vielfalt“ hat nun
auch – deutlich sichtbar – das Nikolaiviertel erreicht. Die Litfaßsäule vor dem
Ephraim-Palais lädt zum Besuch der neuen Ausstellung im Museum ein.
Das Fragezeichen soll deutlich machen, dass hier gegen das
Vergessen angekämpft wird.
Wie in den meisten Ausstellungen der letzen Jahre in
diesem fein renovierten Rokokogebäude legen die Macher des Stadtmuseums wieder
den Finger in die Wunde unserer Geschichte. Gerhard Schneider aus Olpe
(Sauerland) stellt seine außergewöhnliche Sammlung zur Schau.
Als Chronist habe ich selten
einen so leidenschaftlichen Liebhaber und Kenner der modernen Kunst erlebt. Wer
diesem Mann zuhört, erfährt in seinem emotionalen Vortrag ungeschminkt und ohne
akademische Schnörkel was mit dem Begriff „Entartet Kunst“ beschrieben wurde
und wird – ja, bis in die heutige Zeit hineinreicht.
Gerhard Schneider erklärt die Bilder "Der Sieger", Mai 1939 und "Der Abgrund", 1935 von Georg Netzband |
„Wir brauchen noch zwei Generationen um das Thema aufzuarbeiten,“ sagt Schneider, wenn er vor seinen Bildern steht und den zeitlichen Bogen weit schlägt – sehr weit.
Wer den Vortrag und Rundgang mit dem Sammler am Samstag (16.3.2013) ab 21 Uhr im Rahmen der Langen Nacht der Museen erleben möchte, der sollte rechtzeitig kommen. Diese Veranstaltung gilt als Geheimtipp für kunstinteressierte Nachtschwärmer.
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